Ich stricke ja schon seit einigen Jahren.
Um Weihnachten herum startete im Strickforum ein neuer Thread, in dem es um das Herstellen von möglichst niedlichen Tieren oder Lebensmitteln geht. Natürlich alles aus Garn.
Die Bezeichnung für diese Projekte ist Amigurumi. Der Thread dazu heißt Amigurumageddon.
Dort bin ich auf sehr viel Wunderliches wie gestrickten Broccoli gestoßen. Aber auch auf unglaublich niedlichen Kram.
Die meisten Amigurumi sind gehäkelt. Ich kann nicht häkeln.
Oder besser: ich konnte nicht häkeln.
Ja, ich habe in der Schule häkeln müssen. Aber nach dem dort erlittenen Topflappentrauma kamen mir Häkelnadeln höchstens mal zum Auffangen heruntergefallener Strickmaschen in die Hand.
In der letzten Zeit habe ich mir ein paar YouTube- und Fototutorials angesehen und mich dann an mein erstes Häkelprojekt gemacht.
Mich hat sehr erstaunt, dass sich die Jahre des Intensiv-Strickens auch beim Häkeln bezahlt machten. Denn die in den Videos gezeigten Techniken konnte ich sehr leicht nachvollziehen. Ich musste nicht mehrfach hinsehen, um zu verstehen, wie herum das Garn um die Nadel gewickelt wird oder wie man den Rundenanfang wiederfindet. Der Umgang mit Garn und Nadeln fühlt sich für mich sehr natürlich an, auch wenn es hier nur eine einzige Nadel ist (und nicht zwei bis sechs) und die Technik sich grundsätzlich vom Stricken unterscheidet.
Ich finde Häkeln im Vergleich zum Stricken immer noch unelegant. Begeisterte Häkler/innen mögen mir verzeihen. Aber die Struktur, die man durch das Häkeln erreicht, passt sehr gut zu vielen Amigurumis.
Dieses Projekt ist sicher nicht mein letztes. Das Garn für zwei weitere Amigurumi liegt schon hier.
Mein erstes Tier ist ein Happypotamus geworden. Und ich find's großartig!
Das Design besteht aus Vier-, Fünf-, Sechs-, Sieben- und Achtecken, deren Kanten man nach und nach verbindet.
Alle Module basieren auf derselben Grundanleitung. Mich hat es sehr fasziniert, dass die ganze Sache aufgeht. Die Module mit ihren unterschiedlichen Anzahlen an Kanten werden zusammengenäht und am Ende ist jede Kante mit einer anderen Kante verbunden.
Eine Angst bleibt aber.
Ich habe Bedenken, dass in meinem Alter das Herstellen von niedlichen Tieren der erste Schritt zu Bärchen-Applikationen und Porzellan-Gänsen ist. Falls ihr so etwas beobachtet, dann zieht bitte die Notbremse. Ich kann mich vielleicht nicht mehr selbst aus dem Sumpf befreien.
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