Einmal im Jahr muss ich häuslich werden.
Das passiert üblicherweise in der Vorweihnachtszeit und äußert sich in einer gebackenen Küchenorgie. Im letzten Jahr habe ich neben den Maikekeksen auch gestrickte Weihnachtskugeln produziert.
Die Liebe zum Keks kann ich mir mit meinem schwer zu zügelnden Süßkram-Appetit erklären. Die Begeisterung für die Kugeln entstand mehr durch das Machen-Wollen als durch das Haben-Wollen. Denn dekoriert wird bei mir zu Weihnachten eher nicht.
Aber das Auswählen der Muster, die Umrechnung auf Kugelmaße und das letztendliche Stricken machten mir so viel Spaß, dass dieses Jahr weitere Kugeln in meine Sammlung kommen sollten.
Inzwischen sind es 19 Stück und diese krumme Zahl nagt ein wenig an mir. Eigentlich habe ich alle spontan geplanten Muster verwertet, doch ich denke, ich muss ein wenig weitersuchen und zumindest die 20 vollmachen.
Für alle Interessierten:
Gestrickt habe ich nach den Grundanleitungen Balls Up und Julekuler (je nachdem, wo das jeweilige Muster die Ab- und Zunahmen am besten verträgt). Einige Kugeln sind fast nach Original-Anleitung gestrickt. Ich habe lediglich dort kleine Veränderungen eingefügt, wo ich fand, dass das Shaping das Muster stört. Dabei habe ich jeweils versucht, die Ab- und Zunahmen besser im Muster zu verstecken.
Einige Kugeln beinhalten Muster, die aus ganz anderen Anleitungen entnommen sind. Zum Beispiel aus meinen Pferdesocken oder einer Mützenanleitung. Bei diesen übernommenen Mustern habe ich jeweils geguckt, wie lang ein Musterrapport ist. Die einzelnen Kugelsegmente sind acht, bzw. ein Vielfaches von acht Maschen breit. Musterrapporte von 16 Maschen beispielsweise erstrecken sich über zwei Kugelsegmente. So weit, so einfach.
Bei Musterrapporten von z.B. 14 Maschen habe ich jeweils zwei Maschen hinzugemogelt. Auch nicht problematisch.
Nur zu lange Rapporte konnte ich erst nicht so richtig gut unterbringen. Ich habe getüftelt, ob man die eine oder andere Masche rausnehmen kann, aber meist sieht das nicht wirklich gut aus. Also habe ich in den sauren (Granat-)Apfel gebissen, mir zwei Sätze dünne Nadeln gekauft, neben der Maschen- auch die Reihenzahl im Muster erhöht und das Ganze auf kleineren Nadeln gestrickt.
Das Ergebnis ist, dass ich nun 1,5mm und 1,75mm dicke Nadeln besitze und zwei Kugeln fabriziert habe, deren Gestrick so dicht und stabil ist, dass ich kurzzeitig überlegt habe, ob ich die Styroporkugel-Füllung weglassen kann.
Kommentar schreiben