In den letzten Jahren habe ich immer weniger mit Holz gearbeitet. Im Job sehe ich dieses Material nur noch als Papier im Drucker und auch privat baue ich nur etwas, wenn ich neue Möbel habe.
Dennoch gibt es zwei Holzobjekte, auf die ich wirklich stolz bin. Sie sind schon ein bisschen älter, aber immer wieder schön anzusehen und anzufassen.
Das hier sind meine Pentominos.
Pentominos setzen sich aus fünf Quadraten zusammen. Es gibt zwölf verschiedene. Meine Pentominos sind nicht flach, sondern basieren auf fünf Würfeln. Man kann sie also nicht nur auf der Tischfläche verpuzzeln, sondern auch wie Bauklötze stapeln.
Auf einer Abbildung habe ich irgendwann mal als Tierfiguren geschnitzte Pentominos gesehen. So etwas wollte ich unbedingt auch besitzen.
Aus einem astfreien Holzrest sägte ich mit einer Dekupiersäge erst die Pentominoform und danach die Tierformen. Damit sich die fertigen Teile gut anfühlen, sind alle Kanten sehr sorgfältig abgerundet. Das war gerade bei den vielen kleinen Ausschnitten ein aufwändiger, aber lohnender Fummelkram.
Die Schachtel habe ich passgenau dazu gefertigt. Das ist für die meisten Leute, denen ich die Pentominos zeige, auch gleich die schwierigste Denkaufgabe: Alle Teile wieder in die Schachtel bringen.
Man macht sich nicht gerade beliebt, wenn man sagt, dass es für dieses Problem 3940 verschiedene Lösungen gibt.
Das hier sind meine Sockblocker.
Für alle Nichtstricker: Sockblocker oder Sockenbretter braucht man, wenn man selbstgestrickten Socken den letzten Schliff geben will. Dann wäscht man sie und zieht sie auf solche Bretter. Dadurch werden aus den krumpeligen Beuteln schöne, flach zusammenlegbare Socken.
Nun kann man solche Bretter fertig kaufen oder aus Metall-Kleiderbügeln biegen. Oder man lässt die Sau an der Laubsäge raus.
Das Ornament passte ich per Bildbearbeitung am Computer an die Sockenform an und vergrößerte die ganze Sache am Kopierer aufs richtige Maß. Dabei war ein bei mir sehr gut sitzendes Sockenpaar die Maßgrundlage.
Wie bei den Pentominos sind auch hier alle Kanten sorgfältig abgerundet.
Damit sich keine Holzfaser an den Socken festhaken kann und Ziehfäden verursacht, verwendete ich einen alten Tischlertrick: Das fertige Stück schleifen, danach wässern (also mit einem nassen Lappen abreiben) und nach dem Trocknen mit einem frischen, feinen Schleifpapier noch einmal kurz überschleifen. Durch das Wässern quellen die Holzfasern auf. Das feine Schleifpapier kappt die Spitzen der Fasern, die so den Socken nicht mehr gefährlich werden können.
Das Laubsägen war für mich immer wie meditieren. Innerhalb kürzester Zeit gab es für mich nur noch mich, die Säge und die Linie. Diesen Geisteszustand erreiche ich heute oft durch das Stricken. Minus Säge und Linie. Dafür plus Nadeln, Garn und Muster.
Vielleicht waren die Sockenbretter sowas wie der Übergang vom Holz zur Wolle.
An diesem Artikel wundert mich am meisten, dass die Rechtschreibprüfung das Wort Sockenbrett nicht kennt, aber beim Wort krumpelig keinen Mucks macht.
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